Samstag, 1. September 2012

Die globale Porzellankrise, letzter Teil

Zuerst will ich mich mal wegen gestern entschuldigen, so lang und breit, wollte ich gar nicht über das Thema Global schreiben, ich habe mich hinreißen lassen.Sorry.
Soll nicht wieder vorkommen.
Die Geschichte sollte eigendlich über das Porzellansammeln,das es heute so völlig aus der Mode gekommen ist, handeln.Von den Porzellanmanufakturen, die seit über 100 Jahren,trotz allen Widrigkeiten, Kriege und alle dem, so lange Bestand hatten.
Innerhalb von 2-3 Jahrzehnten können sie heute nur noch in Gesellschaften und globalen Dachgesellschaften oder was weis ich, wie Dinger alle so heißen, überleben, solange sie noch weltweit möglichst viel Profit abwerfen.
Sonst werden sie geschlossen, alles wird verramscht und Schluss.
Eigendlich schade, früher sind diese Manufakturen doch auch alleine klargekommen, einfach war das bestimmt nicht. Zumindest reichte es doch für die Arbeiter und neue Investionen.
Liegt es nur daran, weil heute kaum noch jemand Geschirr sammelt? Und billiges Wegwerfgeschirr aus aller Herrenländer überall zu haben ist? Keine Ahnung.
Zu meiner Jugendzeit war es normal, wenn sich die Pärchen gefunden hatten, sind sie in einen Haushaltswarengeschäft vor Ort gegangen und haben sich ein schönes Geschirr ausgesucht.Es wurde eine Liste angelegt und zur Verlobung, zur Hochzeit und anderen Gelegenheiten, von Freunden und Verwandten dort gekauft. Auch ich habe mir dieses schöne Geschirr, von Royal Doulton aus Großbritanien,gewünscht und ausgesucht.Über 10 Jahre habe ich zu Geburtstagen und Weihnachten von der Familie, Geschirrteile von den Mäusen aus Brembly Hedge geschenkt bekommen.
Das hat damals auch schon was gekostet.
Ich weis noch, daß gutes Geschirr sogar deswegen weiter vererbt wurde und daß die Erben es in Ehren hielten. Nur zu besonderen Gelegenheiten kam das gute Geschirr auf den Tisch.
Heute ist das total altmodisch*grummel*
Gut, das kostet auch Platz im Schrank, aber ich finde, das sieht doch gemütlich aus.
Früher noch hatten mich meine Kinder gefragt, ob und wem ich mein Mäusegeschirr vererben würde. Natürlich mehr im Scherz, denke ich :o)
Als ich, ungefähr so vor 2 Jahren erfuhr, das eins meiner Kinder in wenigen Monaten heiraten würde, habe ich mich sehr gefreut. Zuerst kam mir natürlich das Hochzeitsgeschenk in den Sinn.
Was schenke ich den beiden? Ich wollte nicht gern Geld schenken und so habe ich das Pärchen gefragt, ob sie auch das Geschirr von den Mäusen haben wollen.Na klar. Mein eigenes Geschirr wollte ich noch nicht abgeben und so trabste ich in die Stadt zu einem Haushaltswarengeschäft.....da war ich aber schon eine Zeitlang nicht mehr gewesen...öhhh, das Geschäft war weg, eine Jeanskette oder so was, war da jetzt drin. Eigendlich ganz logisch, zuwenig Kunden, kein Umsatz mehr.
Laden dicht, so schnell kannste gar nicht gucken und Ende. Mist.
Daran hab ich nicht gedacht.
Jetzt kann ich da nie wieder die schönen Porzellansachen, in den beleuchteten Regalen bewundern.
Kein schönes Besteck, traumhafte Gläser, keine Töpfe und Pfannen und die neueste Bügeltechnologie bestaunen.
Hmmpf,*grummel* na gut...bestelle ich eben im Internet direkt...und dann der Schock, die Serie wurde schon 2005 eingestellt...zuwenig Profit...ach du Schreck...
Royal Doulton wurde 2009 auch abgewickelt, auch zuwenig Profit gemacht.Ist jetzt in einem Konzern, mit anderen Manufakturen untergebracht, solange es genug Profit bringt. Ach Mensch, das ist ja schade.
Hab ich vorher nie drüber nachgedacht und ist auch gänzlich an mir vorbeigegangen, diese globale Porzellankrise...aber jetzt hat sie mich voll getroffen...
Nun kann man das Mäusegeschirr nur noch als Sammerstücke, zu hohen Preisen, kaufen.
Monatelang habe ich auf der ganzen Welt danach gesucht. Die Teekanne kam aus Australien, die Kaffeekanne aus Amerika, einiges aus England, etwas aus den Niederlanden und der Rest aus Deutschland. Nur mit viel Glück,Mühe und Not, habe ich das Geschirr, rechtzeitig zur Hochzeit und vollständig zusammen bekommen.
Wenn ich mir vorstelle, daß eine nach der anderen, der alten Porzellanmanufakturen, auf der ganzen Welt, die so schönes Geschirr,Vasen, Figuren, etc.fast schon Kunstwerke, zum Teil seit über 100 Jahren gemacht haben, schließen müssen.Zwei Weltkriege und was weis ich nicht alles überlebt haben,jetzt nicht genug global Profit machen. Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, dann stimmt mich das schon etwas traurig. Hoffendlich kommt Geschirrsammeln bald wieder in Mode, Leute kauft gute Teller.....winkewinke eselfee :o))

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